Stand: 20 Juni 2005 | formatLabor

 

 

 

 

[Reframing]

| hauptseite der Formate | kurzbeschreibung |
| konzept | projekte | wiki |


:Reframing
[Konzeption]
Eine Aufgabe des Reframings ist es, versteckten Kompositionsprinzipien auf die Spur zu kommen. Bei Vergrößerungen bis 1 zu 8 (Flächenverhältnis) können auf stilistischer Ebene unter Umständen interessante Entdeckungen gemacht werden. Radikales Reframing beginnt dort, wo auf der visuellen Oberfläche keine mimetischen Momente mehr standhaben und das Bild abstrakt wird. Radikale Vergrößerungen des Bildes und Zeitlupen der Audiospur zeigen die an und für sich sinnfreien medialen Oberflächen.

Eine Aufgabe des Radikalen Reframings ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass die medialen Oberflächen eines Mediums an und für sich noch keinen Sinn besitzen, sondern dieser sowohl in auditiver als auch visueller Dimension erst im Rezeptionsakt zugerechnet wird. Es ist also nicht etwa so, dass von der operativen Innenseite des Mediums, in der in einem Kanal Signale übertragen werden, eine performative Außenseite der medialen Oberfläche, die an und für sich zu Gesellschaft und Kommunikation gehört, unterschieden werden kann, so als ob die Decodierung des Signals für einen Ausgabemodus reine Operativität in Sinn und Konvention umbauen würde, sondern auch die mediale Oberfläche gehört für sich genommen ganz in den Bereich der Operativität und der Punkt, an dem sich die sinnfreie Operativität in sinnhafte Information oder Kommunikation transformiert, liegt im Akt der Rezeption.

Die künstlerische Konsequenz aus dieser Überlegung ist, dass zwischen die medialen Ausgabeflächen und die Rezeption Bearbeitungsschleifen gesetzt werden können, die die Gesetzmäßigkeiten des Mediums (so wie es auf der medialen Oberfläche in Bild und Ton erscheinen und im normalen Gebrauch übersehen werden) - sichtbar oder hörbar machen. Das Übersehene liegt wie fast immer nicht im Tiefen und Verborgenen (wo wir es in der Regel vermuten), sondern in der Positivität einer Oberfläche, die vom Begriff gereinigt wurde.

Jede Form des medialen Feedbacks ist eine Implikation dieser Überlegung.